Es mehren sich die Anzeichen, dass der US-Dollar als Weltleitwährung abgelöst wird. Momentan können sich das die Experten zwar nicht vorstellen, aber die konnten sich auch nicht vorstellen, dass der Ölpreis innerhalb kürzester Zeit regelrecht kollabieren kann, anstatt auf 200 US$ pro Barrel zu steigen. Wie bei alle Krisen braut sich das explosive Gemisch schon lange vorher zusammen, von den meisten Marktteilnehmern zwar bemerkt aber als irrelevant eingestuft, bis dann der berühmte Funke ins Spiel kommt - und das Gebäude in kürzester Zeit in die Luft fliegt.
Ich denke, dass folgende Tatsachen höchst bedenklich sind:
- Die USA ist technologisch nicht mehr in der Lage, auf den Mond zu fliegen. Innerhalb einer Generation ist das Wissen über wichtige Details verloren gegangen, Pläne gibt es nicht mehr und die damals beteiligten Wissenschaftler sind "deaktiviert", der Wissenstransfer wurde unterbrochen. Es ist kein Gerücht, dass Asien und das "alte Europa" die Technologieführerschaft hinsichtlich Ausführung, Kosten und Qualität in vielen Bereichen übernommen hat. Sogar in der technisch wenig anspruchsvollen Automobilindustrie haben die Amis die Marktführerschaft schon seit Jahren an Europa und Japan abgegeben.
- Großteile der Bevölkerung sind bildungsresistent. So denkt die Mehrzahl der Amerikaner, dass Europa eine Stadt sei. Wer jetzt den Kopf schüttelt: Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung besitzt überhaupt einen Reisepass und hat das Land jemals verlassen.
- Die energetische Infrastruktur in den USA ist marode. Investitionen in die Erneuerung der Stromnetze sind seit Jahren lausig niedrig, Stromausfälle und Blackouts ganzer Landstriche mehren sich. Strom kommt allerortens über Holzmasten zu den Häusern. Mich erinnern die Bilder vieler Vorstädte in den Staaten an Deutschland von vor 30 Jahren.
- Der Verschuldungsgrad des Staates und seiner Bürger ist bedenklich hoch. Wir sprechen von Billionen, also tausenden von Milliarden US$ Schulden, die nie mehr zurückgezahlt werden können. Seit Jahrzehnten lebt das Volk über seine Verhältnisse, dank Kreditkarten und Chinesen, die sich in eine unglückliche Abhängigkeit zum amerikanischen Konsumenten gebracht haben. Sie haben nun Massen an Dollars angehäuft, für die sie einen Dummen als Abnehmer finden müssen.
- Das letzte Aufbäumen der USA als Weltmacht zeigte sich in dem gescheiterten Versuch, im Irak Weltpolizei zu spielen und eine offene Rechnung des alten Bush"s durch seinen Junior zu begleichen. Das Ergebnis kann ich nur als hochnotpeinlich und desaströs bezeichnen - ein Rohrkrepierer erster Klasse.
Und wenn ich mir die Weiter-so-ach-du-brilliantes-hochwohlgeborenes-Amerika-von-Gottes-Gnaden-Reden des neuen Demagogen und Stimmenfängers minderbemittelter Schichten anhöre, dann hat sich meine Hoffnung eines Neuanfangs durch eine schonungslose Selbstanalyse schon zerschlagen. Nein - Die geballte Dummheit und Ignoranz wird dazu führen, dass die Weltgemeinschaft den USA eines Tages nicht mehr zutraut, die Zukunft erfolgreich zu meistern. Dieser Vertrauensverlust wird dann ganz schnell auf die Währung der USA überspringen und dazu führen, dass eine Flucht in den EUR, SFR und YEN einsetzen wird. In diesem Moment wird der US$ auf den Brennwert seines Papiers reduziert werden.
Als nicht kreditwürdiger Schuldner wird die USA, wie bereits Süd-Amerika heute, sehr hohe Zinsen zahlen müssen, um noch Geld ins Land zu locken. Erst wenn der Amerikaner wieder mehr arbeitet und spart, als er verkonsumiert, wird es evtl. mit dem Land wieder aufwärts gehen.
Allerdings sind Hochkulturen auch schon gänzlich aus der Geschichte verschwunden, als sie den Zenit überschritten hatten. Man studiere die Geschichte und den Untergang der Hochkulturen der Mayas, Ägypter und Römer zum näheren Verständnis der Ursachen. Und wer meint, dass Größe allein vor einem Untergang bewahrt, nehme sich die Titanic oder Dinosaurier zum Vorbild.